Unser erstes Brombeer-Chutney

In meinem letzten Eintrag habe ich euch bereits von unserer ersten großen Ernteaktion in diesem Jahr berichtet. Für alle, die ihn nicht gelesen haben: Zusammen mit meiner Freundin war ich vor ein paar Tagen auf unserer Streuobstwiese zur Brombeerernte. Bei tollem Sommerwetter pflückten wir rund fünf Kilo Beeren von den Sträuchern. Nebenbei schlugen wir uns natürlich noch die Bäuche voll.

Unsere Brombeerernte war ein voller Erfolg

Unsere Brombeerernte war ein voller Erfolg

Zu Hause angekommen, habe ich mir natürlich die Frage gestellt, was anfangen mit dieser Brombeermasse. Aufessen wäre dann doch etwas zu viel des Guten gewesen. Und eine einfache, langweilige Marmelade wollte ich auch nicht machen. Dafür waren mir die leckeren Beeren doch etwas zu schade.

Also sollte es ein Brombeer-Chutney werden.

Für alle, die es nachkochen wollen – Ihr braucht:

Zutaten:

  • 600 g Brombeeren
  • 200 g Zucker
  • 1 Fingerkuppe Ingwer (wer es etwas schärfer mag, kann gerne mehr nehmen)
  • 1 Zwiebel
  • 2 Chilischoten
  • 2 Kardamomkapseln (unbedingt im Mörser zerstoßen)
  • ca. 50 ml Apfelessig (nach Geschmack dosieren)
  • ca. 50 ml guter Balsamico-Essig (ebenfalls nach Geschmack dosieren)

Am Ende kann, wer will, noch frische Johannis- und Brombeeren dazu geben. So erhält das fertige Chutney noch zusätzlichen Biss.

Zu einem guten Chutney gehören auf jeden Fall Zwiebeln, Ingwer und Chili

Zu einem guten Chutney gehören auf jeden Fall Zwiebeln, Ingwer und Chili

Bevor wir anfangen, noch eine kleine Warnung: Seid am Ende nicht enttäuscht. Trotz der, auf den ersten Blick recht ansehnlichen Menge an Zutaten, bleibt am Ende nur ein kläglicher Rest übrig. Alles andere hat sich dann leider in Luft auf, weil das Chutney relativ lange kochen – also einreduzieren – muss. Dafür ist das Ergebnis umso leckerer.

Und los geht’s:
Die Brombeeren kommen zusammen mit dem Zucker in einen Topf. Ich habe dann alles mit einer Gabel grob zerquetscht, damit der Saft besser austreten kann und den Zucker auflöst. Die Masse kann ruhig eine Stunde stehen.

Zusammen mit dem Zucker habe ich die Brombeeren gut eine Stunde stehen lassen, damit sie ordentlich Saft verlieren

Zusammen mit dem Zucker habe ich die Brombeeren gut eine Stunde stehen lassen, damit sie ordentlich Saft verlieren

Dann ab mit dem Topf auf den Herd und alles einmal aufkochen lassen. Nun kommt der Pürierstab zum Einsatz, um die Früchte gut zu zerkleinern.

Die Zucker-Brombeer-Masse einmal ordentlich aufkochen

Die Zucker-Brombeer-Masse einmal ordentlich aufkochen

Als nächstes habe ich die Masse durch ein feines Sieb gestrichen, sodass nur noch die Flüssigkeit übrig bleibt. Ich hoffe, Ihr riecht den wundervollen Duft von frischem Brombeersaft. Mir ist richtig das Wasser im Mund zusammen gelaufen.

Damit das Chutney später seinen typischen Geschmack erhält, habe ich nun den Ingwer, die Zwiebel und Chilischoten in ein paar Tropfen Öl angebraten. Die Zutaten sollten ein wenig Farbe bekommen.

Für den Geschmack Zwiebeln, Ingwer und Chili kurz anbraten

Für den Geschmack Zwiebeln, Ingwer und Chili kurz anbraten

Dann gebt Ihr den vorher hergestellten Saft zu Ingwer, Zwiebel und Chili. Jetzt braucht Ihr etwas Geduld, denn die Masse muss zu einem leckeren Chutney einkochen. Das kann gut zwei Stunden dauern, wobei Ihr darauf achten müsst, immer wieder zu rühren, um das anbrennen zu verhindern.

Zwischendurch immer mal wieder probieren und bei Bedarf nachwürzen. Ich habe zum Beispiel noch mehr Apfel- und Balsamicoessig hinzugegeben. Ihr könnt die Masse aber auch gerne schärfer würzen. Da sind eurer Phantasie keine Grenzen gesetzt.

Wenn Ihr merkt, dass die Masse eine festere Konsistenz bekommt, könnt Ihr eine Gelierprobe machen. Dazu einfach etwas von dem Chutney auf einen kalten Teller geben und ein wenig warten, bis es sich abgekühlt hat. Wenn es geliert, ist das Chutney bereit zum abfüllen. Ich habe jetzt noch einige frische Johannis- und Brombeeren hinzugegeben und alles noch einmal aufkochen lassen, um es haltbar zu machen. Die frischen Früchte verleihen meinem Chutney etwas Biss.

Nun einfach alles in kleine Gläser abfüllen, verschließen und zum abkühlen auf den Kopf stellen.

Nach dem abkühlen musste ich mein Chutney natürlich sofort probieren. Dazu gab’s Käse und Schinken. Ich sage nur: Ein Gedicht! Ich bekomme schon wieder Appetit. Als nächstes muss ich mein Chutney unbedingt zu Wild probieren. Das wird sicher ein tolles Geschmackserlebnis.

So, und nun wünsche ich euch viel Spaß beim Nachkochen. Wenn Ihr weitere Ideen für Chutneys habt, freue ich mich auf eure Nachricht. Ich würde sie gerne einmal ausprobieren.

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