Kouign Amann – Die süße Bretagne

Für unseren diesjährigen Frankreich-Urlaub hatten wir uns mal wieder vorgenommen, möglichst viele regionale Spezialitäten zu probieren. Während einer dreiwöchigen Tour kommt da natürlich so einiges zusammen. Dabei gehen die Geschmäcker von meiner Freundin und mir durchaus manchmal getrennte Wege. Sie ist eher der herzhafte Typ, ich dagegen mag es süß – gerne auch mal sehr süß. Ganz besonderes Glück hatte ich in der Bretagne.

Wir hatten uns für ein ‚Chambre d´hotes‘ (das sind Gästezimmer in Privathäusern, wie es sie in Frankreich überall gibt – eine tolle Einrichtung übrigens) in der Nähe von Pont Aven entschieden. Ruhig und etwas abgelegen, in der Nähe nur ein kleiner Hafen mit einem super Bistro. Zu unserem wunderschönen Gästezimmer gehörte auch ein echtes französisches Frühstück, liebevoll gestaltet von unserer Gastgeberin. Und die war nicht nur eine begeisterte Marmeladen-Köchin, sondern auch eine großartige Bäckerin. Jeden Morgen mindestens drei unterschiedliche, immer wechselnde Marmeladensorten (die Orangenmarmelade… eine der besten überhaupt!) und dazu selbstgebackener Kuchen. Am ersten Morgen kam ich so gleich zu meinem ersten Kouign Amann (die Aussprache ist ganz schön kompliziert – bretonisch halt).

Diese bretonische Spezialität besteht aus einzelnen Schichten Brioche-Teig, ganz viel Butter (was in der Bretagne niemanden überrascht, da dort fast alles mit ganz viel Butter zubereitet wird) und Zucker – auch davon ganz viel. Die einzelnen Schichten werden zusammengepresst und kommen in den Ofen, bis der Kuchen schön blättrig und die Oberfläche braun-glänzend karamellisiert ist.

Locker, blättrig, buttrig, sehr süß und richtig lecker – der Kouign Amann auf unserem Frühstückstisch

Locker, blättrig, buttrig, sehr süß und richtig lecker – der Kouign Amann auf unserem Frühstückstisch

Ein absoluter Traum! Süß und fettig und eine Sünde. Aber einfach mal richtig lecker! Von unserer Gastgeberin erfuhr ich, dass man den Kuchen pur, oder aber auch mit Apfel- oder Schokoladenfüllung zubereiten kann. Probiert habe ich es nicht, aber es klingt auch ziemlich gut.

In einer kleinen Bäckerei in Concarneau, einem Fischerort in der Nähe, habe ich mir dann noch einmal einen Kouign Amann gegönnt. Dummerweise war der nicht ganz so toll – weit entfernt von diesem traumhaften Frühstückskuchen unserer Vermieterin. Mein Vorhaben für diesen Herbst: Den Kuchen zu Hause einmal nachbacken. Jetzt muss ich nur noch das passende Rezept finden. Ich habe nämlich leider vergessen, unsere Vermieterin in der Bretagne danach zu fragen.

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