Zweierlei Pflaumenmus vom Herd

Wow! 60 Kilo Pflaumen! So viel ergab unsere Ernte, von der ich Euch schon berichtet hatte. Und die Bäume sind noch immer nicht leer.

Nachdem wir alles nach Hause geschafft hatten, standen wir also vor unserem Pflaumenberg und wussten kaum, wohin damit. Natürlich essen, verschenken, noch mehr essen und noch mehr verschenken. Aber rund 20 Kilo sind geblieben.

Und die wollten natürlich verarbeitet werden. Also, Pflaumen waschen, halbieren, Kerne entfernen und dann für das Pflaumenmus beziehungsweise für die Tiefkühltruhe vorbereiten. Einen Großteil haben wir nämlich direkt in Beutel gepackt und eingefroren. Eigentlich kann man Pflaumen auch ganz einfrieren, sogar mit Kernen, aber dummerweise haben wir nicht genug Platz in der Truhe.

Sieben Kilo Pflaumen wanderten dann direkt in den Topf, um daraus Pflaumenmus zu machen. Dazu muss ich sagen: Ich liebe Pflaumenmus (dicht gefolgt vom saftigen Pflaumenkuchen, wie ihn meine Oma immer gemacht hat).

Vor einigen Jahren haben meine Freundin Aina und ich zum ersten Mal Mus aus selbstgeernteten Pflaumen gemacht und sind inzwischen auch ziemlich gut geworden. Zumindest finden wir das und auch Freunde und Familie, die immer darauf spekulieren, dass das ein oder andere Gläschen für sie abfällt. Allerdings muss ich zugeben, dass ich in der Vergangenheit eher geizig bei Pflaumenmus war. Da das Zeug unglaublich lange kochen muss, bleibt recht wenig davon übrig. Etwas frustrierend, wenn man endlos im Topf gerührt hat und am Ende nur mickrige vier Gläser erbeutet.

Dieses Mal haben wir daher die ganz großen Töpfe rausgeholt und gleich zwei Varianten angesetzt: Ein eher herbstlich-weihnachtliches Mus mit Zimt, Sternanis und Vanille und eins mit Tonkabohne und Vanille.

Für den Zimt-Anis-Vanillerum-Pflaumenmus braucht Ihr:

Hier die Zutaten für unser Zimt-Anis-Vanillerum-Pflaumenmus

Hier die Zutaten für unser Zimt-Anis-Vanillerum-Pflaumenmus

Pro Kilo Pflaumen:

  • ca. ½ Kilo Zucker (Pflaumen enthalten relativ viel Pektin, gelieren also auch ohne Hilfsmittel)
  • ¼ Zimtstange
  • 1 Sternanis
  • Außerdem einen ordentlichen Schuss Vanillerum. Ich habe meinen selbst hergestellt: In meiner Küche gibt es eine Flasche Rum (nichts Edles, also zum Beispiel Strohrum, wer mehr Rumaroma haben will, kann auch einen günstigen braunen Rum nehmen) und immer, wenn ich frische Vanille ausschabe, landet die Schote im Rum. Mit der Zeit wird er immer dunkler und intensiv vanillig und ist eine tolle Zutat für eine Menge süßer Sachen
  • Wenn Ihr keinen Vanillerum habt, nehmt einfach eine frische Vanilleschote

Für das Pflaumenmus mit Tonkabohne:

Pro Kilo Pflaumen:

  • ca. ½ Kilo Zucker
  • ¼ geriebene Tonkabohne
  • einen Schuss Vanillerum

Zubereitung

Die geviertelten, entkernten Pflaumen kommen in einen Topf. Dazu gebt Ihr den Zucker und die Gewürze. Herdplatte an und warten!
Wenn die Pflaumen kochen, die Herdplatte auf kleine Hitze stellen und nicht abdecken. Es kommt darauf an, dass die Pflaumen richtig reduzieren – also Wasser verlieren. Also bloß keinen Deckel draufpacken. Das einzige, was Ihr jetzt noch machen müsst, neben warten, ist zwischendurch mal umrühren, damit die Pflaumen nicht anbrennen.

Damit die frischen Pflaumen zu einem herrlich dunklen Pflaumenmus werden, braucht Ihr eine Menge Geduld

Damit die frischen Pflaumen zu einem herrlich dunklen Pflaumenmus werden, braucht Ihr eine Menge Geduld

Die genaue Kochzeit ist schwer festzulegen. Sie hängt von der Menge sowie dem Wasser- und Zuckeranteil der Pflaumen ab. Und auch der Topf spielt eine Rolle: Ist er eher hoch und hat eine kleine Oberfläche (dann dauert‘s länger) oder ist er breit mit einer großen Oberfläche (dann geht’s etwas schneller)? Bei vier Kilo Pflaumen müsst Ihr aber schon mit vier bis fünf Stunden Kochzeit rechnen.

Wann das Mus fertig ist, könnt Ihr aber relativ leicht erkennen: Irgendwann wird die Masse fester und wechselt von Rot zu Bräunlich. Dann macht Ihr eine Gelierprobe: Auf einen kleinen Teller einen Löffel der Masse geben und abkühlen lassen. Gelieren die Pflaumen, ist alles gut. Am Ende sollte sich die Menge im Topf um ein Drittel reduziert, wenn nicht sogar nahezu halbiert haben.

Dann einfach nur noch in Gläser füllen und fertig. Aber vergesst nicht – bei der weihnachtlichen Version – Zimtstange und Sternanis rauszufischen.

Und jetzt habt Ihr hoffentlich viel Spaß mit dem Mus. Es schmeckt nicht nur auf Brot oder in Joghurt. Man kann ganz großartig damit backen und auch herbstliche Saucen zu Wild oder Ente daraus ziehen. Oder es auch pur zum Fleisch reichen – anstatt der obligatorischen Preiselbeeren.

Als nächstes werden wir noch ein Pflaumenmus aus dem Ofen probieren. Bislang haben wir es noch nicht ausprobiert, aber es soll eine Methode geben: Angeblich soll man nur die Pflaumen zerkleinert in den Ofen geben und nicht einmal mehr umrühren müssen. Und viele, viele Stunden später, ist dann das Mus fertig. Wir werden berichten, ob das auch wirklich so klappt.

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