Bierbrot – Ein (fast) perfektes Brot
Brotbacken ist eine meiner großen Leidenschaften. Ich liebe es, alle Zutaten vorzubereiten, sie dann zu mischen und schließlich den Teig mit den eigenen Händen zu kneten. Dann das gespannte abwarten, während der Teig geht. Und schließlich die letzten Vorbereitungen, bevor alles in den Ofen kommt. Das Brotbacken ist für mich eine der schönsten Tätigkeiten in meiner Küche. Und das Selbermachen hat auch noch einen großen Vorteil: Ich weiß immer, welche Zutaten in meinem Brot stecken.
Der einzige Nachteil am Brotbacken ist, dass es oft so wahnsinnig viel Zeit kostet. Und die muss man erst einmal haben. Normalerweise ist es ja wirklich eine Wissenschaft für sich. Mit stundenlangen Gehzeiten, kneten, wieder gehenlassen, und, und, und …
Dann fand ich am Wochenende ein neues Rezept. Ein Bierbrot! Klingt schon ziemlich großartig. Und vor allem erschien mir dieses Rezept total einfach und vergleichsweise schnell. Das MUSS einfach ausprobiert werden.
Vorab, wie immer, die Zutaten:
- 330 ml dunkles Hefebier
- 500 g Dinkelmehl Type 1050
- 250 g Roggenmehl Type 1150
- 180 ml Wasser (lauwarm)
- ½ Würfel Hefe
- 1 EL Honig (Ich habe Blütenhonig genommen, es geht aber auch jede andere Sorte)
- 1 ½ EL Salz
- 2 EL Gewürzmischung bestehend aus Koriander, Fenchel und Kümmel (Die Gewürze kommen zusammen in einen Mörser und werden zerstoßen.)
Die Zubereitung ist relativ simpel und geht ziemlich fix. Als erstes stellt Ihr eine Mischung aus Koriander, Fenchel und Kümmel her. Die Gewürze kommen in den Mörser und werden zerkleinert. Ihr solltet circa zwei Esslöffel von dieser Gewürzmischung vorbereiten.
Nun das Bier in einen Topf geben, leicht erwärmen und mit dem Honig verrühren. Danach die Hefe hineinbröseln und auflösen. Bitte achtet darauf, das Bier nicht zu stark zu erhitzen, sonst zerstört ihr die Hefe.
Als nächstes wird das gesamte Mehl in eine große Schüssel gesiebt. Dann gebt ihr die Gewürzmischung und das Salz hinzu und vermischt alles. Nun das lauwarme Bier-Hefe-Gemisch dazugeben und alles zu einem glatten Teig verarbeiten. Et voilà, schon ist das Brot fast fertig. Das Ganze soll nun zugedeckt an einem warmen Ort ungefähr eine Stunde gehen.
Danach gebt ihr Mehl auf Eure Arbeitsfläche und knetet den Teig noch einmal gut durch. Nun in die gewünschte Form bringen – rund, länglich, eckig … nur die Physik wird Eurer Phantasie gewisse Grenzen setzen. Ich habe den Teig dann direkt auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech gelegt. Die Oberfläche des Teigs einschneiden und den Laib noch einmal circa dreißig Minuten zugedeckt an einem warmen Ort gehenlassen.
Währenddessen den Ofen auf 200 Grad vorheizen. Bitte stellt direkt zu Anfang einen ofenfesten Behälter mit Wasser gefüllt hinein. Der sich bildende Dampf sorgt später dafür, dass das Brot knusprig wird.
Nachdem der Teig noch einmal gegangen ist, muss er für circa 35 bis 40 Minuten in den Ofen. Danach geht’s dann direkt ans Probieren. Mir lief während des Wartens schon das Wasser im Mund zusammen.
Ob das Brot fertig ist, findet Ihr übrigens ganz einfach mit einem Holzstäbchen heraus (z. B. mit einem Schaschlikspieß oder einem Zahnstocher). In der Mitte des Brotes tief reinpiecksen und wieder herausziehen. Wenn das Holzstäbchen sauber ist, ist der Teig durch. Bleibt Teig daran hängen, muss es noch ein Weilchen im Ofen bleiben.
Nun, mein Brot war in der Tat nach 40 Minuten fertig. Also raus aus dem Ofen und probieren! Die Konsistenz ist auf alle Fälle top. Es ist absolut regelmäßig aufgegangen und schön luftig und überhaupt nicht trocken (Im Übrigen bleibt es auch über mehrere Tage richtig weich und saftig).
Dummerweise stellte ich schon bei der ersten Scheibe fest, dass mir das Brot etwas zu süß ist. Geschmacklich ist es eigentlich schön kräftig, aber durch das Bier und den Honig fehlt mir die ausgleichende Säure. Daher empfehle ich, das Brot mit einem Sauerteig zuzubereiten. Gibt’s beim Bäcker und normalerweise in kleinen Tüten auch im Supermarkt (selbst Ansetzen ist mir persönlich dann doch zu viel Aufwand). Ich werde es demnächst einmal so ausprobieren und berichten.
Außerdem glaube ich, dass dieses Brot hervorragend als Basis für Zwiebelbrot geeignet ist. Auch hier: Ich werde es ausprobieren und berichten! Bier-Zwiebel-Brot ist doch auch spannend.
Mein Fazit: Dieses Rezept ist auf alle Fälle ziemlich narrensicher und mit ein wenig Rumprobieren wird daraus ein superleckeres Brot. Ich kann Euch nur empfehlen, es mal auszuprobieren. Viel Spaß dabei!
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