Erdbeeren? Himbeeren? Erdbeer-Himbeeren!
Unsere August-Tour durch Lettland liegt ja schon einige Zeit zurück. Ich hatte Euch bereits von unseren tollen Erfahrungen in Riga berichtet. Das Land und die Stadt haben uns super gefallen.
Am ersten Tag waren meine Freundin Aina und ich mit unserem Mietwagen unterwegs. Von Riga aus immer entlang der Küste. Erster Stopp: das historische Seebad Jūrmala.
Das historische Seebad Jūrmala
Der Ort hat sich wirklich herausgeputzt für die zahlreichen Besucher, die hauptsächlich während der Sommermonate kommen. Überall traumhafte alte Holzhäuser – die sich natürlich immer wieder mit Gebäuden aus der kommunistischen Ära abwechseln. Außerdem gibt es eine durchaus sehenswerte breite Strandpromenade, die sich durch den Ort zieht. Und überall Stände, an denen Einheimische den typisch touristischen Bernsteinschmuck, Holzprodukte und Obst, eingelegte Gurken und Fisch verkaufen.
Die Beeren von Lettland
An vielen dieser Stände wurden alle möglichen Arten von Beeren angeboten – ganz groß in Lettland. Das Klima scheint ideal für Beeren aller Art zu sein.
An einigen Ständen fanden wir ganz merkwürdige, große, dicke, rote Beeren, die wir noch nie gesehen hatten. Sahen aus, wie viel zu groß geratene Himbeeren. Also: Kaufen und probieren. Einer alten, hutzeligen Dame kaufte ich eine kleine Schale ab, die mich natürlich prompt als Touristen erkannte und mit einem gepfefferten Preis über den Tisch zog. (Ich muss gestehen, dass ich es nicht übers Herz brachte, mit diesen alten Damen, die überall in Lettland ihr selbstgezogenes und selbstgepflücktes Obst und Gemüse verkaufen, zu verhandeln. In diesem Fall bezahlte ich lieber fünf Euro (!) für eine winzige Schale Beeren und hoffte, damit etwas Gutes getan zu haben.)
Nun ja, soviel dazu. Zurück zu diesen mysteriösen Beeren. Wir probierten sie. Einige waren sehr süß und saftig, andere eher fest und etwas trockener. Vor allem bestachen die roten Beeren durch ihre merkliche Bitternote. Nicht schlecht, wenn auch etwas gewöhnungsbedürftig. Aber deutlich weniger aromatisch als Himbeeren. Und unterm Strich vielleicht ein wenig enttäuschend. Wir kauften noch eine Schale, diesmal bei einem jungen Mann ein paar Stände weiter (für nur noch drei Euro). Unser Verkäufer konnte auch ein paar Worte Englisch und erklärte uns, dass es eine Kreuzung zwischen Erdbeeren und Himbeeren sei.
Erdbeer-Himbeeren in Deutschland
Zurück in Deutschland, habe ich noch einmal ein wenig recherchiert: Die Erdbeer-Himbeere wird auch Japanische Himbeere genannt, da sie ursprünglich aus Japan stammt. Sie wird 20 bis 40 Zentimeter groß und besitzt stachelige Ruten. Lange Zeit war sie in Deutschland in Vergessenheit gerade, lässt sich mittlerweile aber auch wieder häufiger kaufen.
Mein Fazit: Erdbeer-Himbeeren sind durchaus genießbar und zu einem süßen Schokoladenküchlein, das die Bitternote verträgt, kann man sie sicherlich super einsetzen. Allerdings sehen sie einfach deutlich besser aus als sie schmecken und daher werde ich wohl weiterhin bei den echten Himbeeren und Erdbeeren bleiben.
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.