Zeit für was Leckeres: Quitten-Tarte-Tatin
Wenn’s zum Backen kommt, ist die Tarte Tatin einer meiner absoluten Lieblinge. Sie ist einfach, absolut lecker und abwechslungsreich.
Tarte Tatin wird im Prinzip verkehrtherum gebacken, also unten Früchte und oben Teig (und unter den Früchten natürlich Karamell). Das schmeckt nicht nur herrlich, sondern damit kann man sogar Kalorien sparen, ohne es zu merken. Denn dadurch dass der Teig über den Früchten gebacken wird, kann man diesen ganz dünn ausrollen und er wird trotzdem knusprig.
Der Klassiker ist natürlich die Apfeltarte, diesmal habe ich mich allerding an einer Variante mit Äpfeln und Quitten versucht. Die hatten wir nämlich aus unserem kurzen Ostsee-Urlaub mitgebracht. Wir hatten Apfel- und Birnenquitten, wobei ich persönlich die Birnenquitten bevorzuge. Sie verkochen zwar leichter, sind aber wesentlich aromatischer.
Wichtig bei der Tarte ist eigentlich die Form. Klassischerweise wird sie entweder in einer Form aus Gusseisen oder Keramik gebacken. Ich persönlich habe damit allerdings eher schlechte Erfahrungen gemacht. Alles fing mit einer Keramik-Pie-Form von Le Creuset an. Die hatte mir meine Freundin Aina zu Weihnachten geschenkt. Ein edles Teil, sollte ja was abkönnen – dachte ich. Als ich damit eine Tarte backen wollte, gab es einen lauten Knall und mir flogen tausend Splitter der Le Creuset Form um die Ohren. Ich hatte sie auf die heiße Herdplatte gestellt und anscheinend war es ihr zu heiß geworden. (Das kleine Feuer, das sich dann noch entwickelte, konnte ich mit einem beherzten Handtuchwurf löschen) Glücklicherweise ist nichts weiter passiert, außer einigen fiesen Karamellverbrennungen, deren Narben ich immer noch mit mir herumtrage. Und auch eine mallorquinische Tonform ist mir leider schon bei der Tarte-Herstellung gesprungen (allerdings nicht explodiert). Seitdem gehe ich auf Nummer sicher: Tarte Tatin lässt sich auch ganz wunderbar in einer stinknormalen Springform backen!
Wie immer eine kurze Zutatenliste:
Für den Mürbeteig braucht Ihr:
- 200g Mehl
- 100g kalte Butter
- 50g Zucker
- 1 Prise Salz
- und etwas Mehl zum ausrollen des Teiges
Fürs Karamel:
- 50g Zucker
- 30g Butter
Für den Belag:
- 2 Quitten
- 2 Äpfel
So, und los geht’s
Als erstes stellt Ihr den Mürbeteig her. Alle Zutaten gut verkneten, bis die Masse gleichmäßig und glatt ist. Den fertigen Teig habe ich dann für ungefähr eine halbe Stunde in den Kühlschrank gelegt. Wickelt ihn vorher in Frischhaltefolie ein, damit er nicht austrocknet.
Als nächstes das Karamell herstellen: Dafür erhitzt Ihr in einer Pfanne den Zucker zusammen mit der Butter. Wenn Ihr merkt, dass die Masse anfängt braun zu werden, könnt Ihr sie in die Tarteform füllen und gleichmäßig verteilen.
Wenn der Karamell in der Form ist, kümmert ihr Euch um die Quitten. Ich hatte bis dahin noch nie mit Quitten gebacken und ein wenig Respekt davor, weil ich gelesen hatte, dass Quitten so hart und daher schwer zu verarbeiten seien. Ich habe damit allerdings keine Probleme gehabt.
Ich habe die Quitten zuerst mit Küchenpapier abgewischt, damit der feine Flaum auf der Haut verschwindet, der ist bitter. Danach viertelt Ihr die Früchte und entfernt das Kerngehäuse. Nun die Quitten in etwas breitere Scheiben schneiden. Ich habe dann die Quittenscheiben vor dem Backen noch kurz gekocht, damit sie auch wirklich gar werden. So hatte ich es gelesen. Ich glaube aber, dass dieser Schritt völlig überflüssig war. Schon nach einer Minute im Wasser waren sie weich, das hätten sie bei knapp 20 Minuten Backzeit auch geschafft. Nun nur noch die Äpfel vierteln und ebenfalls das Kerngehäuse entfernen. Auch die Äpfel in Scheiben schneiden. Diese müssen jedoch definitiv nicht ins kochende Wasser.
Spätestens jetzt solltet Ihr auch den Ofen vorheizen. Der Umluftherd braucht 180 Grad (Backofen: 200 Grad, Gas: Stufe 4).
Als nächstes verteilt Ihr Quitten- und Apfelscheiben abwechselnd auf dem ausgehärteten Karamell.
Wenn das fertig ist, holt Ihr den Teig aus dem Kühlschrank und rollt ihn dünn aus. Ich rolle ihn meistens so dünn aus, dass noch ordentlich Teig übrig bleibt, den ich dann einfriere für die nächste Tarte. Den Teig legt ihr dann vorsichtig über die Quitten- und Apfelscheiben und schneidet den überstehenden Teil an den Seiten so ab, dass er genau in die Backform passt.
Die Tarte kommt nun für 18-20 Minuten in den vorgeheizten Ofen. Sollte die Tarte zu schnell braun werden, deckt sie gegen Ende mit Alufolie ab. Ist die Backzeit rum und der Teig knusprig-braun, holt Ihr sie raus, lasst sie leicht abkühlen und stürzt sie dann auf einen Teller oder ein Blech – aber vorsichtig, nicht dass sie zerbricht. Und jetzt wird der Teig zum Boden und Ihr seht die wunderschön, goldglänzenden karamellisierten Äpfel und Quitten.
In Frankreich isst man Tarte Tatin gerne mit einem Klecks Crème Fraîche. In Spanien dagegen mit flüssiger Schlagsahne. Da meine Freundin Aina aus Spanien kommt, gibt’s die bei uns auch immer dazu. Sehr, sehr lecker!
Als nächstes plane ich eine herzhafte Tarte – vielleicht mit Auberginen. Ich bin gespannt, wie die wird. Aber jetzt freue ich mich erst einmal auf Kommentare und Anregungen von Euch! Viel Spaß beim Backen und lasst es Euch gut gehen.
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